Montag, 3. Dezember 2007

Review: Naraka 19 [ 02/08/2007 ]

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Lesen bildet. Das Abrufen von SMS gehört mittlerweile anscheinend dazu, anders lässt sich zumindest nicht erklären, warum sich nicht nur die Kommunikation unter Menschen zu wesentlichen Teilen auf 160 Zeichen im Display reduziert, sondern warum auch im Film und im literarischen Medium selber das mobile phone ein derart intensives Element einnimmt. Wo man früher zum Fernsprechapparat griff, um sich kundzutun oder Informationen einzuholen, wobei für das Letztere auch oft der Blick auf die Nachrichten der Flimmerkiste genügte, wird heute das kleine Tragbare in der Handlungsführung eingesetzt; was ab und zu sicherlich ein probates Mittel sein kann, schnell und wenig umständlich die Erzählung voranzubringen und sowohl dem Zuschauer als auch seiner Identifikationsfigur oder der negativen Symmetrie etwas mitzuteilen.
Auch Naraka 19, basierend auf dem chinesischen Bestseller "The 19th Level of Hell" von Cai Jun, der innerhalb von zwei Jahren über 2 Millionen Mal verkauft und zusätzlich auch übersetzt im Ausland vertrieben wurde, kommt ohne das Handy nicht aus. Hierbei ist es allerdings ein so vorherrschendes Diktum, so extensiv aufdringlich und so penetrant lästig indiskret, dass man nach einer knappen Weile am Liebsten sein Selbiges in den Bildschirm pfeffern möchte.

Neben dem unabdingbaren, schon süchtig-abhängigen Verlass auf das piepende Etwas ist es auch die wenige Imagination, die dem Film das Genick bricht; Regisseurin Carol Lai beweist zwar ihren sicheren Umgang mit dem angehobenen Budget, beherrscht die scheinbar nötigen Klischee eines rein mainstreamlastigen Vertreters und bringt auch die gängig metaphorischen Versatzsstücke ein, die die eher jüngere Klientel zu ihrem Alltag und damit der nötigen Gleichsetzung mit den handelnden Personen einlädt. Lässt aber abseits des technischen Faktors jede mögliche Flexibilität sein, schafft sich keine eigenen Freiräume, erlaubt sich nur rein äußerliche Pragmatik, Einsatz und Mobilität statt einem wahren Können von Geschmeidigkeit und Verformbarkeit. Ihr wechselhaftes Drehbuch und die zugehörige Regie, die das geschriebene Wort im Skript analog zur Kurznachricht für den Außenstehenden oft ohne Kontext, ohne eine weiterreichende Verbindung als dem Moment, ohne begriffliche Übergänge erscheinen lässt, hat ausser wenigen aufgegriffenen Ideen, die auch noch mässig modifiziert werden, fast nichts zu bieten. Aus dem Grundgedanken psychopathologischer Erscheinungen selber ließe sich etwas herausholen; aber wenn vordergründiges Potential allein die wenige Manövriermasse ist:

Die Studentin Rain [ Gillian Chung ] zieht zusammen mit ihren befreundeten Kommilitoninnen Eva [ Maggie Lee ], Mandy [ Bonnie Xian ] und Violet [ Vincy Chan ] in ein bisher leer stehenden Flur auf dem Campus ein, der eigentlich nicht für die Unterbringung der Immatrikulierten gedacht ist, diesmal aber eine Ausnahmeregelung unterlag. Bevor man richtig ausgepackt und sich eingerichtet hat, geschieht schon der erste Todesfall. Um ihren Schock zu verarbeiten lässt sich Rain von dem Universitätspsychologen Dr. Yan [ Patrick Tam ] behandeln, während sich Senior Inspector Yip [ Shaun Tam ] an die Aufklärung macht. Währenddessen bekommt Rain über ihr Handy ein mysteriöses Programm zugesandt, dass sie unweigerlich in die Hölle saugt.

Dass derlei Hokum als Death Note zum Mitmachen bei den Jugendlichen ankommt, soll so überraschend nicht sein und muss hinsichtlich seiner marktschreierischen Kompatibilität auch nicht weiter in Frage gestellt werden. Während sich die ältere Generation bei ihrer bevorzugten Genreauswahl darüber echauffiert, was nun Hommage, was Parodie und was Verhunzung des 80er Jahre old school horror sei, wird den Heranwachsenden ein weit aufreizender finanziertes Werk geboten, dass einem bestimmten Schönheitsideal verpflichtet und mit entsprechend peripheren Darstellern geschmückt ist und außer einer eventuell barbarischen Tonspur und viel Kameraaktivität wenig Möglichkeiten hat und sucht, den Schrecken, das Entsetzen und die Furcht zu porträtieren. Auch bekommt die Gattung nachträglich wieder die Unschuld verliehen; provozierende Äußerungen, wilde Spekulationen oder gar Sex und ausufernde Gewalt sind hier niemals das Problem. Die Stätte des ewigen Verderbens und die Unheimlichkeit des Raums werden ebenfalls nicht forciert.
Gehindert durch starre Grenzen, die neben der materiellen Zensur wohl möglich auch automatisch die Vorstellung beschränken, wird sich in Naraka 19 nahezu allein auf dem nunmehr schmaler und unruhiger werdenden Grat zwischen wirklicher und digitaler Bilderwelt hingegeben; eben dem des Fernsehens, des Computers und inzwischen auch des Handys.

Direkt an einem modischen Band um den Hals der Beteiligten platziert, während des ganzen Tages und gar noch im Schlaf mit der Hand des Spielers, des Opfers fest verwachsen ist es immer ortsunabhängig griffbereit, um für Rat und Tat befragt zu werden. Wenn man etwas Schauriges sieht, hört, liest, dann nur über die jeweilige Datenübertragung. Ein ständiger Begleiter, der hier nicht nur wie eine Sucht in die Naraka [ = den Ort der Qualen, das Land der Strafe im vedischen Glauben ] lockt; sondern dann wenigstens auch noch so ehrbar ist, den Teilnehmer durch die gefährlichen 18 Höllen der Finsternis mit hilfreichen Tipps, Tricks und Hinweisen zu versorgen, sozusagen Abonnement mit Kundentreuebelohnung. Ein ordnungskräftiges survival of the fittest, mit Bonifunktion und [getrimmtem] professorenhaft-sozialkritischem Unterton; in all seiner absonderlichen Drolligkeit fast Die 36 Kammern der Shaolin für die Moderne.

Eine zu bewusste Anwendung zu populärer Traumsymbolik, mit viel Binsenweisheit, einer klassizistisch geprägten Optik nur für den Schrein der Accessoires. Das Nachtreich Satans hier nicht als Mythische Tortur, als Totenreich der Verdammnis, in deren Unterwelt der Sündende unbeschreibliche Folter erleidet, sondern als designed fashion program, ein ästhetisierender Filter mit cheats, codes und trainer. Vortäuschender Betrug und Schwindel, im wahrsten Sinne reine, verflachte, gehaltlose CGI-Erfindungen und biedere Belehrungen in Moral und Religion, statt dem Orakel des Hades oder der Anatomie des Bösen, dass sich in einer Explosion aus Lust, Schmerz und Blut entlädt.
Schwatzhafte Spiellevel mit Begrüßung und Verabschiedung, mit Fingerzeig und "Vorsicht" Rufen, die das text-adventure game Geschehen im Phantastischen trotz aller Trugwahrnehmungen und Sinnestäuschungen genauso steril kennzeichnen wie den umgebenden Rahmen in der Jetztzeit. Deren Szenario zwar im breitesten widescreen klarster, auch angenehm gedämpfter Farben eingefangen, aber fast noch entvölkerter und zumindest ebenso seicht und trivial als wie im diesjährigen Haunted School ist.

Beide Arbeiten weisen abseits der Lernstätte - eine nur scheinbar stabile Oase - und dem alles verursachen Angelpunkt einer tragischen, tödlich endenden Liebe noch weitere Gemeinsamkeiten auf; hervorstechend ist besonders das eifrige, aber dennoch uninspirierte Klischeeallerlei, dass zwar mit allen möglichen visuellen Begriffen der Horror-Typologie hantiert, aber nie surrealistische Augenblicke, gotische Formen oder die Angst an sich heraufbeschwören kann. Die geschlossene Tür, die weggezogenen Flure, der tropfende Wasserhahn, die Äste des Baumes, die sich vor dem Fenster wie Greifarme nach einem strecken, die 9 dreht sich zur 6 usw.

Eine Auflösung der Realität, in der das Böse sich zum Eigenleben materialisiert und Besitz von Körper und v.a. Geist nimmt; die hier wie so oft nicht nur im HK Kino allerdings nur formal beschrieben, nie im Spektrum zwischen eindeutigem Sinneserlebnis und vorstellungsnaher Erfahrung erlebt werden kann. Auf der Narration als Kontaktmann zwischen den effektlastigen frightening set pieces wird durch steifen Dialog, sprödes Spiel und viel zu ausführlichen, aber dennoch halb gare bis hanebüchene Erklärungen soviel Wert gelegt, dass man dem Geschehen trotz Pseudo-Halluzinationen und illusionären Verkennungen keine verstörende Grundlosigkeit wie vielleicht bei Argentos Horror Infernal oder den vom Setting her ähnlich konstruierten Phenomena oder Suspiria bescheinigen kann. An dessen Verunsicherung, latenter Bedrohung, hypnotischer Verblendung, extrem polarisierender Empfindung und morbider Faszination man vielleicht auch gar nicht primär gelegen sein mag, dessen Quellen man aber häufig streift und den diesbezüglichen Vergleich auf jeden Fall nicht mal im Ansatz standgehalten werden kann.
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Review: Contract Lover [ 16/08/2007 ]

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Neben allerlei Regiedebüts waren es vor allem die dazu aufschließenden Comebacks, die das Jahr Zehn nach dem handover 1997 für den Kantonesischen Film immerhin interessant, wenn auch im Gesamtüberblick gesehen nicht wirklich gut machten. Neben der Wiederkehr von John Woo in die einstige Heimat sowie der Aussetzung der wohl freiwilligen Pause von Ringo Lam und der unfreiwilligen von Kirk Wong sowie dem nicht weiter überraschenden, da kommerziell abgesichertem Brothers - Blockbuster von Derek Chiu war es vor allem die Rückkunft von Alfred Cheung, die sich als einprägsam postulieren sollte. Cheung ist ein Kind der Achtziger, der als writer / director / producer für mehr als eine Handvoll immens erfolgreicher Komödien gesorgt und sich abseits von wahrem Kritikerpreis als garantierter Gewährsmann für die gutartig-harmlose Unterhaltung bewährt hat.

Seit 2001 nicht mehr auf dem Regiestuhl und auch anderweitig nicht wirklich tätig stellt sich seine erneute Arbeitsaufnahme eher als wiederholendes Geflecht alter Erfolgsformeln als ein über die Zeit gereifter Fortschritt dar. Cheung geht in allen Belangen so gut wie auf Nummer Sicher, überhaupt keine Gefahren durch etwaige Veränderungen in Stoff und Behandlung ein und demonstriert sein neuestes Werk als Auferweckung mit viel Kalkül statt Renaissance mit Überzeugung. Warum das Publikum bei speziell dieser Verarbeitung nicht ansprang und trotz der überaus stabilen, eigentlich doch erschütterungsfesten Prozedur erprobter Vorschriften ausnahmsweise fehlte verbleibt ein kleines Rätsel; der Gang ins Kino sollte eigentlich bedenkenfrei gehalten sein, wurde aber wohl gerade wegen der robusten, nunmehr schon übersättigt bekannten Herangehensweise auf spätere [Heimvideo]Zeiten ausgesetzt.

Sowieso ist der verschrobene Veröffentlichungstermin Ende August der einzige Faktor, der schon rein auf dem Papier merkwürdig erscheint. Zwar suchte man sich in geschickter Manier eine wenig genutzte Saison aus und war demnach fast alleine als größere Produktion am Start, stellte sich aber als Schlusslicht einer ganzen Reihe vorher lancierter, im Sachverhalt der romantischen Comedy durchaus ähnlich gehaltener Projekte heraus [ Single Blog, Wonder Women, Hooked on You, Mr. Cinema ] und spielt zudem noch zur einer Jahreszeit, die erst Monate später bevorsteht. Mehrmals wird in der Handlung das Fest zum Chinesischen Neujahr angesprochen und vorbereitend ins Bild gesetzt; quasi vergleichbar mit dem traditionellen Weihnachtsfilm, der irrrtümlich und wider besseren Wissens im Hochsommer angespielt wird und höchstwahrscheinlich dieselben verdutzten Blicke, kalten Schultern und vergleichsweise leeren Kassen herausfordert.

Als Ausgleich für das bessere Verständnis und der ansprechenden Identifikation sind immerhin die gewählten Darsteller aktuell gefragt und die Thematik grundsätzlich ohne zeitliche oder auch geographische oder kulturelle Beschränkung gültig. Die flektierende Variation eines anerkannten Präzedenzfalles mit entsprechend zum Allgemeingut gewordenen Phrasen und Charakteren, demselben wie schon seit Ewigkeiten genutzten, konstruktivistisch fundierten Vorgehen und so folglich vor unangenehmen Überraschungen gefeiten Erzählrahmen. Als Konzeption ein narrativer Versicherungsschutz, der mit "Liebe auf dem Zweiten Blick" ebenso formuliert ist wie mit "Gegensätze ziehen sich an", "Was sich neckt, das liebt sich", "Die Pfade der Liebe sind gewunden" usw. und seine Ausgangsidee als Allzweckwaffe nach allen Seiten hin ausgerichtet hat:

Fok Kai-fat [ Richie Yam ] ist Rangältester in einer Investmentgesellschaft. Er verdient das große Geld, fährt die dicksten Autos und kleidet sich wie Mann von Welt. Außerdem ist er mit der Anwältin Rachel [ Kate Tsui ] liiert, die nicht nur schlau im Kopf und mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehend ist, sondern sich rein zum Vergnügen auch noch für Pooldance interessiert und auch sonst wie keinerlei Hemmungen kennt und ihm ebenfalls freie Bahn für seine Libido gewährt. Leider kommt dies aufgeschlossen-ungezwungene Verhalten aller Wahrscheinlichkeit aber nicht gut bei Fats Eltern [ Yuen Wah, der mittlerweile zur Inge Meysel der Nation geworden ist. Und Yang Zhi-ying ] an, die ihre Schwiegertochter in spe deswegen auch noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Als die Ausreden knapp werden engagiert das Yuppie-Pärchen die schüchterne Landmaus Joe Lau [ Fan Bingbing, durch wallende Löwenmähne wie Preity Zinta aussehend ] als Fats vermeintliche Freundin; für entsprechende Entlohnung soll sich diese bei einem mehrtägigen Antrittsbesuch so daneben wie möglich benehmen, um Platz für das geringere Übel von Rachel zu machen. Doch Erstens kommt es anders. Zweitens als man denkt ?

Die Frage lautet natürlich nicht, Ob sie sich kriegen, sondern Wie [und durch eine dramaturgische Verzögerung auch noch Wann]; dahingehend macht die Erzählführung auch gar keinen Hehl und lässt den Part der knackigen Juristin nicht nur recht klein halten, sondern benutzt sie gar nur als scharf würzenden Cameo. Nicht umsonst wurde Kate Tsuis Anteil am Projekt vorher mehr und vor allem auch eindeutiger in Szene gesetzt beworben als er sich letztlich im Film selber darstellt; mittig wird sie gar nur als phone-in verwendet. Dennoch, abseits jeder materiell apparativen Nützlichkeit und ein paar sexuellen Anspielungen, meist verbal, weniger direkt als vielmehr zweideutig verfasst: Allein ihr Augenaufschlag, ihr kesser Silberblick, das raffiniert kurzgestufte Haar, das wirr machende Dekolleté, und die feschen Hüftbewegungen der Miss Hong Kong 2004 an der Tanzstange sorgten nicht nur in der Promotion für erhöhten Blutdruck. Sondern bringen auch in der hiesig Umsetzung immer wieder das erforderliche Quentchen Pepp in die Szenerie und auch besonders den nötigen Kontrast zur erst verhuscht erscheinenden, aber hochhackig in Netzstrümpfen bald auftauenden Fan Bingbing; Absolventin von Xie Jin's Star School und Shanghai Theater Academy.

Neben den visuellen Appetithäppchen, die beim dort schlagartig hellwachen Zuschauer die Phantasien augenblicklich über Kein Sex vor der Ehe? - Treue? - Flotter Dreier, gut für die Beziehung? wechseln lassen, soll sich hauptsächlich das materielle Reflexions- und Integrationsvermögen als entscheidende Kraft erweisen. Der Gegensatz zwischen beiden so andersartigen, aber zuweilen doch genau gleich verhaltenden Frauen. Der Widerspruch zwischen dem Schauspiel des contract lovers im Film, dass sich auf Dauer so viel realistischer als das Leben erweisen soll. Das Verhältnis zwischen reflektierter und einfallender Intensität, was sich im knappen Prolog als komplette Antithese zwischen Fat und Joe kennzeichnet: Er Auto, Sie Bus. Er schnieker Anzug, Sie Omakleid. Er scheffelt die Kohle, Sie hat nach der Universität keinen richtigen Arbeitsplatz gefunden und gibt gering bezahlt Aushilfe. Reich und Arm. Alt und Jung. Nord und Süd. Metropole und Land. Moderne und Tradition.

Ein offenkundiges Ansprechen entscheidender Unterschiede bezüglich Herkunft, Stand, Bildung, Interessen, Lebensstil etc., die auf einmal aufeinander treffen und deren Subjekte sich wohl oder übel arrangieren müssen; die Reibereien und ihren Ausgang kennt man aus Green Card [ deren Grundzüge Cheung bereits in Paper Marriage vorweg genommen hat ], Das Hochzeitsbankett, Der gebuchte Mann etc., das Umfeld der seichten Fehde incl. mehrfachen Beziehungswirrwarr auch diverser Nebenfiguren spätestens aus Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich, aller spätestens aus Die Familie Stone – Verloben verboten! Ein phänomenologisch orientiertes Geschehen, dass sich theoretisch noch nicht einmal genauer in eine gewisse Ära / Land / anderweitig spezifiziertes Setting justieren muss, so gängig wie man sich verhält.

Dass der gewählte Schauplatz mit Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong trotzdem geradezu kongenial gesetzt ist, ist neben dem anmutigen Wirbeln von Hüfte, Becken und Lenden und der optischen picture perfect Präsentation noch der wichtigste Triumph: Dass in der Umgebung der traditionelle südchinesische Drachentanz, sowie die Kantonesische Oper und die Kampfsportart Kung Fu entstanden sind, wird für reichlich beliebige, obgleich nicht gänzlich unsympathische Nebenplots genutzt. Und die dort beheimatete Kunst der Gartengestaltung in chinesischer Geomantik, das organische Ganze der grüngrauen Harmonie von Wald und Wasserstraßen, das Zusammenspiel von Steinen und reich geschmückter Aleenbepflanzung allgemein und der raffinierte Einsatz von Felsformationen, kleinen Gängen, winzigen Brücken, Goldkarpfen- und Seerosenteichen speziell; all dies wird mit einer derart offensiven, dass schon arg artifiziellen Lichtgestaltung in gerechter Betonung eingefangen.
Eine Verbindung aus gefundener und erfundener Wirklichkeit, die sich nicht bloß wie ein Märchen abspielen lässt, sondern sich auch so kleidet und darüber hinaus einzig mit etabliert probaten Zutaten, recht sterilen Gefühlen, dünnem Klavierspiel und meist abgeriegeltem Humor schmückt.
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